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(zuletzt überarbeitet 27.03.2022)


Neues, aktuelles Grusel-Beispiel auf Telegram.
Der Hersteller und Vertreiber verlangt 100 Euro dafür. (aktuell 27.03.2022)

Die gleiche Technik als Bauvorschlag im Nutella-Becher.

 

 

Diese Webseite wurde 2005 erstellt und nach und nach ergänzt. Inzwischen gibt es viele Geräte für 50 bis 100 Euro. Die hier vorgestellten Schaltungsvorschläge haben vielleicht auch ein wenig dazu beigetragen, denn vernünftige und wirksame Technik muss nicht teuer sein. Aber wie man anhand der Abbildungen sieht, kann man sich darauf auch nicht immer verlassen.

"Seien Sie kritisch! Schauen Sie, was drin ist! Und wenn Sie keinen Blick für Technik haben, dann fragen Sie jemanden!"

 

Der Markt Kolloidales Silber

Kolloidales Silberwasser, das Fertigprodukt

Solange Kolloidales Silber in Deutschland nicht als Medikament gilt, nicht dem Arzneimittelrecht (und auch nicht dem Lebensmittelrecht) unterliegt, ist in keiner Weise sichergestellt, daß man Qualität erhält. Das gilt selbst dann, wenn man sein Silberwasser ausschließlich  in der Apotheke kauft. Inzwischen gibt es jedoch sowohl Kolloidales Silber als Fertigprodukt, sowie auch Geräte zur Herstellung, jeweils mit einer PZN. (Pharmazentralnummer), die über die Apotheken vertrieben werden. In diesem Falle sollte anzunehmen sein, dass die gleiche Sicherheit hinsichtlich der Herkunft und Zusammensetzung besteht, wie bei Medikamenten.

Größte Skepsis ist bei Internet-Anbietern geboten. Flaschen mit neutralem Aufkleber, die keinen Hinweis auf den Hersteller geben. Wer sagt einem, was genau da drin ist? Wiederum mag manches anonyme Fläschchen besser sein, als andere mit perfektem Outfit. Die größtmögliche Sicherheit hat man wohl nach wie vor, wenn man sein Silberwasser selber herstellt.

Geräte zur Selbstherstellung

Der sicherste Weg ist zweifellos der, sich das Kolloidale Silberwasser selber herzustellen. Doch bei den Geräten ist es ähnlich wie bei den Fertigprodukten. Es wird alles mögliche angeboten. Außerdem hat man das Problem der ppm-Konzentration und Dosierung, weil die Schwarzen Schafe der Branche Anleitungen oder Tabellen der Einfachheit halber von anderen kopieren oder abschreiben, nicht aber unbedingt deren brauchbare Geräte exakt nachbauen.. 

Kauft man sich ein Gerät eines professionellen Herstellers, zahlt man 100 bis 300 Euro oder noch mehr. Dafür erhält man ein fertiges, erprobtes Verfahren, bei dem Handhabung, Einschaltzeiten und Dosierung Bestandteile der Beschreibung und des Produktes sind und vorgegeben werden. Damit ist man auf der sicheren Seite, scheint es. Aber wie erkennt man Geräte "professioneller Hersteller"? Bestimmt nicht am Preis.

Summa Summarum bleibt nichts anderes übrig, als sich gründlich umzusehen. Ein hochwertig verarbeitetes Gehäuse allein garantiert kein Qualitätsprodukt. Ein billig wirkendes Gehäuse ist schon ein erstes Indiz für Schrott. Auch das, was die Gerätehersteller auf ihren Webseiten veröffentlichen, sollte man unter die Lupe nehmen und gründlich studieren. In den wesentlichen Punkten unterscheiden sich die Geräte durch die Art und Höhe der Elektrodenspannung. Überwiegend wird Gleichspannung angewandt, seltener pulsierende Gleichspannung oder Rechteck-Wechselspannung. Die zulässige Höhe der Spannung liegt nach SELV (Vorschrift für Kleinspannung) bei 60 Volt für Gleichspannung und 25 Volt für Wechselspannung. Eine Strombegrenzung ist unverzichtbar  Dennoch werden weiterhin Geräte angeboten, die selbst dieses Minimum an Bauteilen für nur 10 bis 50 Cent nicht enthalten. Die Frage, warum nicht, kann man nur so beantworten, daß es nicht etwa Einsparung an der falschen Stelle ist, sondern einfach nur die Dummheit und Unfähigkeit von Geschäftemachern, sich über die technischen Möglichkeiten und Notwendigkeiten zu informieren, bevor man etwas produziert und auf den Markt wirft.

Empfiehlt ein Vertreiber die Herstellung von Kolloidalem Silber mit "Leitungs- oder gar Mineralwasser", oder empfiehlt er etwa das "Zufügen von Salzen", so ist man bei der untersten Kategorie des Sachverstandes angelangt. Das ist an sich schon sträfliche Mißachtung physikalisch-chemischen Grundwissens. Absolut Abstand davon nehmen! Nach allgemeiner und wissenschaftlicher Sicht entstehen dabei giftige Silbersalze.
Kolloidales Silber kann man aber nur mit destilliertem oder demineralisiertem Wasser und reinem Silber herstellen. Fremdstoffe, die im Mineral- oder Leitungswasser enthalten sind, gehören dort ebenso wenig hinein, wie Salze.

Gewiß spielt die dem Körper verabreichte Menge solcher Gifte und die Art der Anwendung eine Rolle. Man kann es also durchaus überleben aber schädlich ist es auf jeden Fall. Darum sollte man solche Vertreiber oder Hersteller mit größter Skepsis betrachten, wenn sie sich deutlich von der allgemeinen Ansicht der Branche oder gar der Wissenschaft distanzieren. Es ist immer anzuraten, zu hinterfragen, auf welchen Stand der Wissenschaft sich derartige Ungewöhnlichkeiten beziehen. Das wohl häufigste genannte (Not-) Argument "Eigene Untersuchungen" spricht für sich selbst.

"Kolloidales Silber darf nichts enthalten, außer destilliertem oder demineralisiertem Wasser und reinem Silber."

Internetseiten von Vertreibern, auf denen mit pseudowissenschaftlichen Begriffen argumentiert wird, sollte man als unseriös einstufen. Wer sein Produkt mit "Wortschöpfungen" beschreibt, die nur den Anschein von Wissenschaftlichkeit erwecken sollen, aber dennoch der Wissenschaft nicht entstammen, will den Verbraucher täuschen, Seriöse Anbieter haben das nicht nötig.

Die Silberelektroden (siehe dazu auch "Eingangsseite")

Ebenso unsicher wie die Beschaffung von guten Fertigprodukten oder Geräten zur Herstellung von Kolloidalem Silberwasser ist die Beschaffung der hochreinen Silberelektroden. Im Elektronikfachhandel gibt es auch massive Silberdrähte für technische Zwecke, davon ist jedoch dringendst abzuraten. Sie haben nicht die nötige Reinheit von 99,99 % = 9999. Das gleiche gilt für Dental- und Schmucksilber. Es ist ungeeignet. Münzsilber ist nur dann geeignet, wenn es sich um die weltweit relativ wenigen Stücke aus Feinsilber 9999 "und staatlicher Prägung" handelt. Niemals Münzsilber aus nichtstaatlicher Prägung verwenden, also Sondermünzen, Gedenkmünzen, Städtemünzen und Medaillen etc. von einer der unzähligen privaten Münzhersteller, die sich oft "Münzprägeanstalt" nennen, denn die Branche nimmt es nicht immer so ganz genau mit der Deklaration nach dem Komma. "Feinsilber" wird so auch Silber 99,9 % = 999 schon genannt. Sicher sein kann man z.B. beim 5 Canada-Dollar mit der Prägung "Fine Silver 9999", weil es eine Münze aus staatlicher Prägung ist.

Silberelektroden sind Verbrauchsmaterial.
Es bleibt normalerweise nur der Nachkauf von Silberelektroden bei einem der seriösen Gerätehersteller. Die Alternative wäre der Edelmetall-Fachhandel. Dort werden aber oft nur Mindestabnahmemengen gehandelt oder Mindermengenaufschläge berechnet. Ein Großeinkauf von Silbermaterial macht für den Einzelanwender jedoch keinen Sinn, da ein einziges Elektrodenpaar im Schnitt für ca. 500 Liter Silberwasser reicht. Das ist eine Menge, die man normalerweise nur in Jahrzehnten verbrauchen kann.

Bezugsquelle für hochreine Silber-Elektroden 99,999%

http://www.kolloidales-silber.ws/

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Das unten abgebildete Kombigerät "Blutzapper und Kolloidaler Silbergenerator" ist nicht mehr im Handel erhältlich, eignet sich aber gut für die Darstellung als "Negativ-Beispiel".

Die lt. Anbieter "geeichte Schaltung" dieses "Kombigerätes" im blauen Gehäuses, erweist sich als simple "Blinkschaltung", die im Web auf diversen Seiten heruntergeladen werden und die sich ein versierter Bastler für etwa 5 - 10 Euro zusammenbauen kann. Hinzu kommen dann allerdings noch die Silberelektroden. Da ist weder etwas "geeicht", noch wäre es "eichbar". Es offenbart die schändlich maßlos-primitive Ausdrucksweise der Branche.

Für die Funktion des integrierten Kolloidalen Silbergenerators ist nicht mal ein Vorwiderstand zur Strombegrenzung vorhanden. Man fragt sich auch, wie dieses Gerät "geeicht" wurde. Abgesehen davon, dass man diesen Begriff gewerblich nur im Zusammenhang mit dem Eichgesetz und seinen Ausführungen verwenden darf, ist hier keine Möglichkeit zum "Eichen" gegeben, nicht mal ein Einstell-Trimmer ist vorhanden. Wozu auch? Es ist ja eigentlich auch nur ein "Batteriehalter" mit einer Blinkschaltung drin. Allerdings zum empfohlenen Preis von 249,- Euro.

Bild 1

 

 

 

 Bild 2

Zu diesem "Gerät", angeboten für 85 Euro (zuletzt für 59 Euro), allerdings mit Trafo-Steckernetzteil, Silberstäben und etwas Zubehör, sollte der Betrachter sich selber seine Meinung bilden. Aus technischer Sicht absolut wertlos und - da ohne eine geregelte Strombegrenzung - für die Herstellung nach einer ppm-Tabelle gemäß den physikalischen Grundlagen zur Elektrolyse. (nach Faraday) nicht geeignet bzw. nicht funktionsfähig.

 

Bild 3

Ein Modell aus den USA. Preis 250 Dollar (inklusive Silberstäben und Zubehör)
Auch hier sollte sich der Betrachter seine Meinung dazu selber bilden. Gesagt sei jedoch, dass man allgemein vom Inneren  professionell gefertigter Geräte eine andere Vorstellung hat. 

Ein Trafo, ein Gleichrichter und ein Widerstand. Alles nur mit Heißkleber befestigt. Die zusätzliche Membranpumpe soll offenbar eine anständige Strombegrenzung ersetzen und durch Verwirbelung von eingeblasener Luft im Wasser einen "Umrühreffekt" erzeugen. Die Geräusche aus dem Inneren mögen den Laien beeindrucken. Das Prinzip ist jedoch fraglich, da durch die Luftzufuhr die Oxydation der Silberstäbe, die ohnehin durch die Elektrolyse sehr groß ist, noch um ein Vielfaches gesteigert wird.. Eine Herstellung nach einer ppm-Tabelle auf Basis der physikalisch geltenden Gesetze zur Elektrolyse (nach Faraday) ist nicht möglich.

Der SilverEdge, ein für Deutsche Wertmaßstäbe erschreckender Anblick im Inneren.

 

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Bild 4

ein anderes Gerät für 99,-Euro samt Trafo-Steckernetzteil und Silberstäben

Die Schaltung ist mit der des Ionic-Pulsers Standard und Standard S Plus identisch. Allerdings arbeitet sie nur mit einem Trafo-Steckernetzteil von 24 Volt AC. Daraus ergeben sich wegen der niedrigeren Spannung wesentlich längere "Anfangsphasen", bis der Elektrodenstrom seine maximale Höhe erreicht hat. Diese soll auch wie beim Vorbild, dem Ionic-Pulser, etwa bei  5,4 mA liegen. Die niedrige Spannung ist jedoch aus technischer Sicht immer von Nachteil und zeugt von totaler Unkenntnis des Herstellers, weil sich in diesen Anfangsphasen die nicht kalkulierbaren Prozesse abspielen, die immer für die Genauigkeit oder besser Ungenauigkeit des Ergebnisses gemäß der ppm-Tabelle (nach den Faradayschen Gesetzen zur Elektrolyse) mitverantwortlich sind. 

Nachtrag: 2014 wurde mit einem Trafo von 36 Volt AC nachgebessert. (Adapter BX-3600300 Input 240V 50Hz Output 36V AC, 0,3A) Damit ergibt sich eine Elektrodenspannung von 52 Volt im Leerlauf und ein Elektrodenstrom von 5,4 mA nach Erreichen der Höchststromgrenze. Diese Daten entsprechen nun in etwa dem Ionic-Pulser Standard S Plus. (Adapter sekundär 33V AC, 0,15A) Die Technische Beschreibung des Herstellers bzw. Vertreibers zum Gerät "SilverMaker" lässt weiterhin auf fachliche Unkenntnis oder lückenhaftes Wissen schließen.

 

Bild 5

 

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Bild 6
Besonders dreist: Bestehend aus einem Netzteil (links) und einem "Gerät ohne Inhalt"!
Wird bei ebay von einem "privaten Anbieter" vertrieben. Das "Gerät" hat weder die unbedingt notwendige Strombegrenzung, noch eine andere Funktion, außer, dass es als Adapter von Stecker auf Elektroden dient. Das ist eindeutig ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

 

 

Bild 7
Eine weitere Kuriosität:
Dieses Gerät wird von einem Firmengeflecht vertrieben, bei dem erst bei genauem Hinsehen im Impressum immer wieder der gleiche Name auftaucht. Das muss kein Nachteil sein, ist aber für Interessenten, die bei diesen äußerlich dem ersten Anschein nach "verschiedenen Anbietern" Preisvergleiche machen, nicht sehr transparent. Hinzu kommt, dass es von einem weiteren Anbieter "im gleichen Gehäuse mit völlig identischem Äußeren und auch gleicher Bezeichnung", aber gänzlich anderer Technik und höherem Preis, vertrieben wird. Der Interessent kann äußerlich nicht erkennen, um welche der beiden Varianten es sich handelt. Lediglich die technischen Angaben in der Beschreibung lassen den Unterschied vermuten.

Das Gerät wird auch als "SilverMaker Easy" vertrieben. Insgesamt sind die technischen Beschreibungen durch den immer gleichnamigen Hersteller laienhaft und enthalten fachlich-sachliche Unzulänglichkeiten. Eine kompetente Beratung kann man dort nicht erwarten.

 

 

Und hier "Vorlage und Ursprung" für das Innenleben der "billigeren Variante":
Es handelt sich um eine Schaltung, die im Jahre 2005 hier auf dieser Webseite einmal als Kuriosum entwickelt und vorgestellt wurde. Eine Blink-Leuchtdiode treibt ein kleines Relais an. Ursprünglich als Batterielösung gedacht. Der Hersteller hat die Schaltung lediglich für den Netzbetrieb mit einem Spannungsregler ergänzt. Angeblich soll dieses Gerät bis zu 25 ppm erzeugen. Eine Herstellung mit einer ppm-Tabelle nach den physikalisch geltenden Gesetzen zur Elektrolyse (nach Faraday) ist damit nicht möglich.

 

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Bild 8
Der absolute Super-Gau, der Pocket Silver                                                            27. September 2015

Dieses Gerät wurde zur Verwendung "mit Leitungs- und/oder Mineralwasser" jahrelang über die Schweiz angeboten und auch in Deutschland vertrieben. Hinweise und Warnungen auf "giftige Silbersalze", die zwangsläufig bei der Verwendung von anderem, nicht Destilliertem Wasser entstehen, wurden ignoriert. Die Gesundheitsschädigung des Anwenders wurde damit vorsätzlich in Kauf genommen. Schließlich erwachte die Schweizer Gesundheitsbehörde nach Auftreten mehrerer Fälle schwerer Argyrie (Blaufärbung der Haut) aus ihrem Dornröschenschlaf und verbot den Verkauf in der Schweiz. Damit verschwand dieses gefährliche Angebot endlich auch vom Deutschen Markt.

Allerdings erlaubte sich die Schweizer Gesundheitsbehörde noch einen weiteren Fauxpas. Sie beauftragte eine fachlich-sachlich absolut unfähige Stelle mit der Publikation zu Ihrem Verkaufsverbot. Dementsprechend war auch die veröffentlichte Begründung von physikalisch-chemischen Fehldeutungen durchsetzt. Man warf kurzerhand alles, in dem das Wort "Silber" vorkam in einen Topf und unterschied nicht zwischen "giftigen Silber-Salzen" und "Kolloidalem-Silber". (So etwa, als vergleiche man einen "Blumen"-Strauß mit "Blumen"-Kohl.)

 

Bild 9

Bild 10

 

Bild 11

 

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Bild 12
Wieder ein absoluter Hit (20.07.2018)
Mit zwei Silberstäben für etwa 100 Euro zu haben.

 

Bild 13 Der Inhalt
Oh, wo ist er denn? Es ist ja gar nichts drin, in dem Kästchen.

 

Bild 14
Ein Standard-Netzteil, max. Spannung 12 Volt.

 

Bild 15
Und so sieht es aus, das Endprodukt "Kolloidales Silber". Schmutzig-braun trübe, eine Folge der fehlenden Strombegrenzung.

 

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5. Februar 2014

Prüfkriterien für Geräte zur Herstellung von Kolloidalem Silber

Lieber Leser dieser Zeilen,
auf dem Gebiet der Alternativmedizin tummeln sich verantwortungslose Scharlatane, denen es nur um den schnellen Gewinn geht. Entsprechend wertlos sind leider auch die meisten der Angebote. Im Nachfolgenden wird Ihnen erklärt, wie man als Laie mit nur vier Fragen die Spreu vom Weizen trennt. Sollten Sie in dieser Thematik kein Laie mehr sein, können Sie das Folgende überspringen um direkt zu den vier Fragen am Ende dieses Beitrages zu gelangen. Dann verstehen Sie aber möglicherweise die Begründung für die Fragen nicht. 

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Der Wert eines Gerätes teilt sich auf in die reine technische Funktion und in die fachliche Kompetenz des Herstellers und seiner Vertreiber. Darum sollte der 1. Schritt vor dem Kauf "die Prüfung der Gerätebeschreibung" sein.

Die Hersteller lassen sich in zwei Gruppen teilen: Solche, die fachlich kompetent sind und somit auch fachlich einwandfreie Gerätebeschreibungen und Bedienungsanleitungen liefern. Sie achten auch darauf, dass ihre Vertreiber sich an diese Beschreibungen halten und Kunden oder Interessenten entsprechend fachgerecht beraten. Bei diesen Herstellern lassen sich nur Geräte finden, die den technischen Anforderungen entsprechen, anderenfalls bestände ein auffälliger Widerspruch zwischen Gerätebeschreibung und den tatsächlichen Geräteeigenschaften, was den Vorsatz des Betruges erfüllen würde, wovon hier zunächst nicht ausgegangen wird.

Der andere "unseriöse und inkompetente" Teil der Hersteller ist leider in der Überzahl. Der Anteil am Markt ist nicht transparent und nicht einschätzbar, aber keinesfalls gering. Dazu zählen auch kleine Firmen und Einmannbetriebe, die Herstellung, Vertrieb und Versand selbst durchführen. Ihre fachlichen Kenntnisse sind (mit Ausnahmen) meistens gering, ihre Gerätebeschreibungen sind entsprechend durchsetzt von wissenschaftlich und fachlich unrichtigen Aussagen oder wissenschaftlich klingenden, aber frei erfundenen Pseudobegriffen und Erklärungen, die es in der Wissenschaft gar nicht gibt. Ihre fachliche Beratung ist somit aus technischer Sicht wertlos. Aber nicht nur das. Darüber hinaus ist Falschinformation auf dem Gesundheitssektor generell als gefährlich einzustufen, selbst dann, wenn sie zunächst nichts Schädliches bewirkt. Aber jede Falschinformation nimmt den Platz  einer korrekten Information ein und hält den Empfänger davon ab, sich besser zu informieren. (Und jedes nicht richtig funktionierende Gerät nimmt ebenso den Platz eines guten Gerätes ein.)

Die Scharlatane der Branche bieten ihre Geräte teilweise zu einem Bruchteil dessen an, was die marktführenden und seriösen Anbieter im Durchschnitt verlangen. Das können sie als Kleinstunternehmer oder Einmannbetrieb, weil sie geringere Nebenkosten haben. Andererseits sind die Geräte der markführenden Anbieter angesichts des relativ bescheidenen technischen Aufwandes der Produkte fast allesamt überteuert, so daß sich ein erhebliches und für den arglosen Käufer verlockendes Preisgefälle ergibt, allerdings garantiert immer "hin zum wirkungslosen Schund". 

Es mag unter den Herstellern noch eine Minderheit geben, die einwandfreie Geräte liefert, aber fachlich dennoch nicht kompetent ist. Das sind dann Nachbauten von bewährten Geräten, die nicht unbedingt schlechter sein müssen. Aber es mangelt diesen Herstellern und ihren Vertreibern am fachlichen Wissen. Sie können keine sachgerechte Kundenberatung bieten.

 

Pocket Silver

Wie schwierig sich die Materie darstellt, zeigt das Beispiel "Pocket Silver", ein Gerät, das jahrelang als "Weltneuheit" von einer Liechtensteiner Vertriebsfirma vornehmlich in der Schweiz, aber auch in Deutschland und anderen Ländern vertrieben wird. Eine Firma, die entgegen allen Warnungen und wissenschaftlichen Argumenten "Mineralwasser oder Leitungswasser" zur Herstellung von Kolloidalem Silber empfiehlt, und sich und ihr Gerät damit (auf Kosten der Gesundheit von Menschen) von der Konkurrenz abheben will, deren Geräte Destilliertes oder Demineralisiertes Wasser benötigen. Daß mit Mineral- und Leitungswasser zum einen extreme Überdosierungen und zum anderen höchstgiftige Silbersalze entstehen, ignoriert dieser Anbieter. Mittlerweile gibt es (mit Datum vom 25.02.2013) eine Warnung des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit vor diesem Gerät und ein Verkaufsverbot für die Schweiz. http://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=47895

Das Gerät wurde nach dem Verkaufsverbot weiterhin im Internet vertrieben. Derzeit (Anfang 2014) scheint es weitgehend vom Markt verschwunden zu sein. Man müßte noch erwähnen, dass die reine Funktion des "Pocket Silver" gar nicht zur Debatte steht, sondern einzig die Verwendung mit "Mineral- oder Leitungswasser" auf Grund der Skrupellosigkeit und Inkompetenz des Vertreibers.

Skrupellosigkeit und Inkompetenz müssen aber nicht zwangsläufig in Verbindung stehen. Manche Hersteller und Vertreiber sind nur erschreckend töricht und desinformiert, was die physikalisch-technischen Grundlagen betrifft. Wer jedoch als Hersteller oder Vertreiber eines Gerätes auf dem Sektor "Gesundheit" oder "Alternativmedizin" nicht ausreichend informiert ist, handelt zumindest grob fahrlässig. 

Der durchschnittliche Anwender ist technisch nicht sonderlich oder gar nicht bewandert, um solche Dinge selber zu erkennen. Für ihn ist "die reine Funktion des Gerätes" und "die fachlich-beratende Kompetenz des Herstellers und Anbieters" gleichermaßen wichtig.

Für den technisch versierten Anwender ist die fachliche Kompetenz des Herstellers und seiner Vertreiber hingegen unbedeutend. Er käme auch mit technisch guten Geräten gänzlich ohne Beratung zurecht.

Für die Erwerber von Geräten mit technisch unzureichender oder gänzlich fehlender Funktion bleibt allein der Placebo-Effekt, dessen bisweilen positive Wirkung unbestritten ist. Das allein genügt aber wohl nicht. 

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Technische Anforderungen:

1. Es muß eine "Strombegrenzung" vorhanden sein. Wie der Name sagt, wird der Strom, der über die Elektroden durch das Destillierte Wasser fließt und dort die Silberabscheidung bewirkt, auf einen bestimmten Wert begrenzt. Dieser Wert ist zu Beginn der Einschaltzeit noch nicht gegeben, weil sich noch kein Silber im Wasser befindet. Er steigt erst langsam im Laufe der ersten Minuten an. Bei zuvor erhitztem Wasser sehr schnell. Er darf sich dann aber, nach Erreichen seines vorgesehenen begrenzten Wertes, auch im Laufe langer  Einschaltzeit nicht mehr wesentlich verändern. Der Strom wird auf einen Höchstwert reguliert.

Geräte, die lediglich einen Widerstand beinhalten, welcher vom Hersteller in Unkenntnis der Fachbegriffe als "Strombegrenzung" bezeichnet wird, sind abzulehnen. Der Hersteller versteht sein Handwerk nicht, weiß nicht, was im Sinne der Elektrotechnik eine Strombegrenzung ist und wozu sie nötig ist. Er ist somit inkompetent.

EIN WIDERSTAND IST KEINE STROMBEGRENZUNG !!! NICHT KAUFEN !!!

2. Die Spannung an den Elektroden soll dem heutigen Standard entsprechen und mindestens 50 Volt betragen. (maximal 60 Volt Gleichspannung sind zulässig) Je höher die Spannung, um so schneller wird die Anfangsphase der noch nicht erreichten, maximalen Stromhöhe überwunden. Diese Anfangsphase ist möglichst kurz zu halten, weil sie - je länger sie anhält - das Ergebnis einer ppm-Tabelle etwas verfälscht.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, Geräte mit weniger als 50 Volt an den Elektroden herzustellen.

GERÄTE MIT WENIGER ALS 50 VOLT NICHT KAUFEN !!!

3. Es gibt für den Anwender keine andere Möglichkeit, den gewünschten ppm-Wert zu erreichen, als sich an eine Tabelle zu halten, bei der die Einschaltzeit, die Menge des Wassers und der Elektrodenstrom zur Berechnung hinzugezogen werden. (Die wissenschaftlichen Grundlagen beruhen auf den "Faradayschen Gesetzen zur Elektrolyse" und sind heute noch gültig.)

Behauptet ein Anbieter, sein Gerät verfüge über "eine Messung des ppm-Wertes", so macht er unrichtige Angaben, denn es gibt kein Messverfahren, den ppm-Wert einer Dispersion oder eines Kolloids zu messen. Der Anbieter täuscht oder betrügt oder ist inkompetent. TDS-Meter, wie sie heute weit verbreitet sind, können kein Kolloid messen, auch wenn das von windigen Anbietern behauptet wird.

ES GIBT KEINE MÖGLICHKEIT, DIE PPM ZU MESSEN. NICHT KAUFEN !!!

4. Es gibt keine der Wissenschaft bekannte Möglichkeit, die Qualität des Kolloids mit aufwändiger Technik bei Geräten für den Heimgebrauch zu verbessern. Es gibt auch keine der Wissenschaft bekannte Möglichkeit, die Partikelgröße feiner zu gestalten. Mit der einfachsten Technik - wenn sie eine Strombegrenzung enthält und eine ausreichend hohe Elektrodenspannung bietet - wird ebenso gutes Kolloidales Silberwasser erzeugt. Man kann mit "mehr Technik" lediglich den Komfort für den Anwender erhöhen.

GERÄTE mit Ansagen "NACH NEUARTIGEM VERFAHREN", "BESSERES SILBERWASSER", "FEINERE PARTIKEL..." NICHT KAUFEN !!!

 
Die 4 Prüfkriterien in Kurzform:

1. Hat das Gerät eine Strombegrenzung auf einen festen Maximalwert? (ein "Widerstand" ist keine Strombegrenzung auf einen festen Wert)

2. Hat das Gerät eine Elektrodenspannung von mindestens 50 Volt? (im "Leerlauf" gemessen) *siehe Erläuterung

3. Basiert die Anleitung oder eine anzuwendende ppm-Tabelle auf den Faradayschen Gesetzen zur Elektrolyse?

Auf die Fragen 1 - 3 muss die Antwort "Ja" lauten.

4. Macht der Anbieter überwiegend sensationell wirkende Zusagen, wie "Neuheit", "Weltneuheit", "Feinere Partikel" etc.?

 Ein solcher Anbieter ist nicht vertrauenserweckend.

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* Elektrodenspannung: Die Spannung wird "im Leerlauf", also unbelastet ohne Eintauchen der Elektroden gemessen. Nach dem Eintauchen und mit dem Beginn der Silberabscheidung ins Wasser sinkt sie fortlaufend immer weiter ab. Generell gilt, daß die aus einer Wechselspannung nach Gleichrichtung resultierende Spannung das 1,41-fache (Wurzel aus 2) beträgt. Sie lässt sich dennoch nicht anhand des Typenschildes eines Transformators exakt bestimmen oder errechnen. Besonders sehr kleine Transformatoren haben technisch bedingt eine weit höhere Leerlaufspannung, als die auf dem Typenschild angegebene Nennspannung. Ein ungefährer Richtwert für eine Elektrodenspannung von mindestens 50 Volt Gleichspannung ist eine Transformator-Nennspannung von etwa 35 Volt. Darüber muss ein Hersteller oder Vertreiber in der Gerätebeschreibung exakte Angaben machen können. Fehlen präzise Angaben zu Spannung und Strom, sollte man Abstand von einem Kauf nehmen. 

 

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